November 2023 - März 2024
Unsere Vorerfahrungen mit den unterschiedlichsten Camping- Settings machte es uns deutlich einfacher eine konkretere Vorstellung von unserem zukünftigen Zuhause zu entwickeln.
So war schnell klar, welche technischen Anforderungen wir uns wünschten und wie ein möglicher Innenausbau am idealsten für unsere Familienkonstellation aussehen könnte.
Nun standen wir allerdings vor der Situation ein entsprechendes Fahrzeug zu finden, welches so nah wie möglich an diese Wünsche herankam.
Ob wir die Nadel im Heuhaufen so einfach finden sollten?
Durch viele Gespräche zwischen Toni und mir, wieder und wieder, über einen längeren Zeitraum hinweg, wurde schnell klar, dass meine Prioritäten vor allem auf der Aufteilung und Gestaltung des Innenausbaus lag und Toni mehr die Fahrzeugbasis, sowie die technischen Details fokussierte. Aus beiden Anteilen entwickelten wir mit der Zeit eine gedankliche "Anforderungsliste", die wie folgt aussah:
Zudem war uns beiden eine gute Ausgangslage für die gewünschte Autarkie, Strom und Wasser betreffend, sehr wichtig, um "lediglich" nachrüsten zu müssen.
Obwohl wir uns natürlich darüber im Klaren waren, dass hier und da Abstriche notwenig wären und wir in dem von uns bezahlbaren Rahmen definitiv nicht die eierlegende Wollmilchsau finden würden, waren die ersten Suchergebnisse dennoch sehr ernüchternd.
Es stellte sich nämlich heraus, dass gar nicht so sehr unsere klaren Wunschvorstellungen das größte Problem waren, sondern zwei andere essentielle Parameter:
Wir benötigten demnach eine Fahrzeugbasis, die auf 7,5 Tonnen ausgelegt war.
So wurde auch hier klar, dass wir etwas anderes, nämlich einen vollintegrierten Camper mit Hubbett benötigten.
Die Erkenntnis, dass unsere Suche an diesen zwei Punkten bereits scheitern könnte, bei denen für uns leider keine Abstriche möglich waren, wog schwer in mir.
Immerhin hatte ich in den Jahren zuvor bereits feststellen dürfen, wie unglücklich mich das Leben an einem einzigen Ort machte und ich energetisch etwas anderes brauchte. Es gab für mich gedanklich also einfach keine alternative Wohnform, mit der ich mich hätte anfreunden können, weswegen es mir besonders schwer viel diese Situation auszuhalten.
Ein Teil in mir war mit dem Gedanken konfrontiert war, dass unser Vorhaben in naher Zukunft zum Scheitern verurteilt war. Und was dann?...
Noch wollten wir die Hoffnung nicht aufgeben. Daher suchten Toni und ich unabhängig voneinander auf vielen verschiedenen Plattformen weiter und schickten uns eventuell in Frage kommende Fahrzeuge gegenseitig zu, das Ergebnis blieb allerdings immer das selbe: Entweder wollte irgendetwas nicht so recht passen, die Fahrzeuge waren zu weit von uns entfernt oder der Kaufpreis überstieg unsere Investitionsbereitschaft.
Der weitere Prozess war sehr ermüdend, sodass sich irgendwann vor allem Frustration einstellte, mit welcher Toni und ich immer schwerer umzugehen konnten. Wir waren einfach nur noch genervt und entschieden schlussendlich, unsere aktive Suche erst einmal einzustellen und etwas Zeit vergehen zu lassen.
Zumal sowieso unser vorgezogener Jahresurlaub vor der Tür stand, den wir mit RAM und Wohnwagen in Spanien verbringen wollten und welcher uns schon genug Geld kosten würde.
Ob wir davor eine weitere und dann auch noch so große Investition hätten tätigen können, wäre sowieso mehr als fraglich gewesen.
Dennoch verlinkte mich Toni ein paar Tage später, nachdem wir eigentlich entschieden hatten uns auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren, unter einem Facebook- Post, welcher auf ein höchst interessantes Verkaufsinserat verwies.
Das angebotene Fahrzeug weckte sofort meine Begeisterung, da nicht nur der Preis, sondern auch die Aufteilung des Innenausbaus genau unseren Suchkriterien entsprach. Er hatte einfach alles was ich mir vorgestellt bzw. gewünscht hatte und schien für eine Familie mit bald zwei kleinen Kindern und einem großen Hund perfekt geeignet zu sein.
Als ich anschließend die technischen Daten überflog, durfte ich zudem feststellen, dass das Fahrzeug auch auf dieser Ebene alles mit sich brachte, was uns, und vor allem Toni, wichtig gewesen war. Mehr noch: Der Concorde war sogar bereits vollständig Autark, was bedeutete, dass wir nicht bei Null anfangen müssten.
Und auf einmal suchte ein Teil in mir nach dem Haken an der ganzen Geschichte. So perfekt konnte es uns einfach nicht treffen, oder etwa doch?
Noch über die Kommentarfunktion nahmen wir Kontakt zur Vorbesitzerin auf, da aus der Anzeige nicht hervorging, wo sich der Concorde befand und besichtigt werden könnte. Als ihre Antwort Gera war, traute ich vor Freude meinen Augen kaum. Hatte sie Gera geschrieben, wirklich? Also direkt bei uns um´s Eck?
Doch meine Euphorie sollte noch im gleichen Moment einen Dämpfer verpasst bekommen, da schnell klar wurde, dass wir die Verkäufer selbst wohl nicht kennenlernen würden. Die Familie befand sich scheinbar bereits im Ausland, sodass der Concorde in den Hallen eines guten Bekannten vorzufinden war, der sich um alles weitere kümmern sollte.
Zack, da war´s, dieses mulmige Gefühl und eine automatisch eintretende innere Habachtstellung. Zu oft hört man von Betrug und Fake-Anzeigen im Internet und weiß schlussendlich nicht wirklich, mit wem man tatsächlich schreibt.
Und irgendwie schien das alles auch viel zu perfekt zu sein. War hier also wirklich alles koscher?
Aber das sollten wir wohl erst noch in Erfahrung bringen.