November 2023 - März 2024
Da findet man das gefühlt perfekte Fahrzeug, um sich und seiner Familie den Traum eines Zuhauses auf Rädern zu erfüllen, und dann erfährt man, dass die Verkäufer irgendwo im Ausland unterwegs sind und sich ein Bekannter um den eigentlichen Verkauf kümmert.
Dies löste ein sehr verunsichertes Gefühl in mir, und gleichzeitig die Frage aus, ob an dem Inserat wirklich alles echt und rechtens war.
Auf der anderen Seite wirkte die Eigentümerin sehr vertrauenswürdig und zu allem Überfluss gab es einen entscheidenden Punkt, der uns nur noch neugieriger machte.
Aber das Fahrzeug war es einfach wert, angeguckt zu werden.
Trotz der Verunsicherung über den Auslandsaufenthalt der Eigentümer, erfragte ich also die Nummer des Bekannten, mit welchem ich für zwei Tage später einen kurzfristigen Besichtigungstermin ausmachte.
Da die Sympathien eindeutig überwogen, wollten wir das mögliche "Risiko" einer weiteren Enttäuschung einfach in Kauf nehmen. Nicht, dass wir vielleicht noch das Angebot unseres Lebens verpassten, denn die Verkäuferin erzählt uns, dass sie mit ihrer insgesamt fünfköpfigen Familie selber ein Jahr lang in diesem Fahrzeug gelebt und Europa bereist hatten. Sie hatten somit genau DAS gelebt, was auch wir in abgewandelter Form leben wollten.
Durch diesen für uns sehr ENTSCHEIDENDEN FAKTOR offenbarte sich auf einmal eine tieferliegende Gemeinsamkeit, wodurch unerwarteterweise ein Gefühl der Verbundenheit entstand. Zumal dies gleichzeitig die bereits bestehende und wirklich gute Basis an Autarkie erklärte, welche man in dem Umfang normalerweise eher seltener vorfindet.
Die Aufregung bis zum vereinbarten Besichtigungstermin stieg, ebenso wie der Hoffnungsschimmer, der sich in mir breit machte.
Unzählige Male hatten wir uns die Bilder wieder und wieder und wieder angeguckt, gingen die technischen Daten durch und durchliefen gedanklich verschiedene Zukunftsszenarien. Es war kaum zu glauben, aber wir hatten vielleicht doch die eierlegende Wollmilchsau gefunden, an die keiner von uns so recht geglaubt hatte :-D
Erwartungsvoll machten wir uns zwei Tage später auf den Weg nach Gera und waren wirklich gespannt, was wir dort vorfinden würden und ob der Concorde auch so da stand, wie er im Verkaufsangebot angepriesen wurde.
Kurz bevor wir das Ziel erreicht hatten, sahen wir bereits einen Mann am Straßenrand stehen, der uns winkend zu verstehen gab, dass wir durch das große Tor auf das noch größere Gelände fahren sollten. Dort tat sich direkt vor uns eine riesigen Halle auf, die eindeutig nicht nur dem zu besichtigenden Concorde Platz bot, sondern auch weiteren Fahrzeugen als Unterstand dienlich war. Es folgten ein paar kurze Begrüßungs- und erste kennenlernende Worte, bevor wir gemeinsam die Halle betraten.
Und da stand er, mittig im "Eingangsbereich", dieser riesige Concorde!
Im ersten Moment erschlug mich die enorme Präsenz des Fahrzeugs ein wenig. Ich mein, Toni und ich sind wahrlich nicht die Größten, aber neben dem Concorde kamen wir uns wirklich mickrig vor. Uns beruhigte jedoch, dass selbst größere Menschen neben einem Fahrzeug mit einer Gesamthöhe von 3,3 Metern wie Zwerge wirkten :-P
Auf der anderen Seite war mir allerdings auch bewusst, dass dieses Größenformat mit einer Länge von 8,3 Metern, das einzigst wirklich alltagstaugliche für uns war, um in allen Situationen einen geeigneten Schutzraum zu haben und um den jeweiligen Bedürfnissen so gut wie möglich gerecht werden zu können.
So drehten wir Runde um Runde um den Concorde, warfen einen Blick auf die PV- Anlage auf dem Dach und auf den Gastank, ließen uns von Anfang an alles im Detail zeigen und erklären und betraten anschließend den Innenraum.
Und während ich noch im Eingangsbereich stand und mich umsah, überkam mich sofort ein Gefühl von Stimmigkeit! DAS IST ER!
Verschwunden war mit einem Schlag jegliche Skepsis, jegliches ungute Gefühl, jegliche Unsicherheit, welche sich noch vor der Besichtigung immer mal wieder in mir breit gemacht hatten. Stattdessen ploppten überall Ideen und Möglichkeiten auf, um unser geplantes Leben mit all seinen Anteilen WIRKLICH miteinander verbinden zu können.
Der Concorde brachte einfach so gut wie alles mit sich, was wir im Vorfeld als notwendig und wünschenswert erachtet hatten und forderte uns lediglich bei ein paar Kleinigkeiten dazu auf, minimale Abstriche machen zu müssen. So hätte sich Toni bspw. eine etwas jüngere Fahrzeugbasis und eine Tür auf der Fahrerseite gewünscht.
Nice to have, ja, aber nicht essentiell ;-)
Nach 1,5 Stunden intensiver Fahrzeugbesichtigung machten wir uns wieder auf den Heimweg und unterhielten uns angeregt über unsere Eindrücke. Wir wogen jedes Für und Wider gegeneinander ab, verglichen den Concorde mit anderen Fahrzeugen, welche für uns interessant gewesen wären und kamen für den Moment zu dem Schluss, dass wir beide ein gutes Gefühl hatten, die ersten Eindrücke allerdings noch etwas sacken lassen wollten.
Immerhin ging es hierbei um eine Investition, deren Höhe keiner von uns jemals zuvor für irgendetwas getätigt hatte. Wir wollten demnach vermeiden eine übereilte Entscheidung zu treffen und fuhren noch zwei weitere Male nach Gera, um nachträglich aufgetauchte Fragen zu klären und hier und da nochmal genauer hinzuschauen.
Dabei war unser Gefühl unser stetiger Wegweiser! Blieb es so positiv? Oder tauchten vielleicht doch noch irgendwelche Bedenken oder negative Empfindungen auf, die wir nicht ignorieren sollten?
Aber alles blieb gut!
Unser Gefühl, wenn wir in Gera beim Concorde waren, der Austausch mit den Verkäufern, mit denen wir auch heute noch in Kontakt stehen und zu guter Letzt die Klärung der Finanzierung ;-)
Und so konnten wir bereits im Februar 2024 die Entscheidung FÜR den Concorde treffen und waren damit unserem Wunsch nach einem freieren und selbstbestimmteren Leben einen wichtigen Schritt näher gekommen!